Der Vorstand von Pegasus hatte es sich nicht leicht gemacht. Lange, bis zum 14. 9. 2021 hatte man abgewartet, bis man sich entschloss, das Treffen in München stattfinden zu lassen. Die Unsicherheiten der Pandemie ließen kein längerfristiges Planen zu und auch so war es ein nicht wirklich sicheres Unterfangen, wie die steigenden Inzidenzen zu Beginn des Treffens am 22. Oktober zeigten. Eine Einschränkung für das Treffen dieses Jahr war es allerdings, dass nur Mitglieder von Pegasus und deren Lebensgefährten sowie Brüder und deren Schwestern der betreuenden Loge Lux im Orient Haar dabei sein durften. Es gab keine öffentlichen Veranstaltungen, wie es sonst durchaus üblich ist.

Am 22. Oktober traf man sich dann um 19:00 Uhr im Arthotel München, es liegt direkt um die Ecke des Logenhaus Schwanthaler Straße, und begab sich zu Fuß gemeinsam in das Augustiner Stammhaus, um im dortigen Musikzimmer den obligatorischen Clubabend zu verleben. Diese wunderbare Tradition, die diesmal bei einem leckeren 3 Gänge-Menü und mit Unterstützung des leckeren Augustinerbier seinen Lauf nahm, ist geprägt von spontanen Auftritten einiger Pegasen.

Da die zwanzig teilnehmenden Personen in sehr intensive Gespräche, man hatte sich immerhin seit 2 Jahren nicht gesehen, vertieft waren, beschränkte man sich auf zwei wunderbare Beiträge. Der multitalentierte Bruder Jean-Marie Bottequin gab einen Einblick in sein pantomimisches Wirken und die Ausdruckskraft der reinen Körpersprache. Die Darbietungen lösten absolute Begeisterung aus und Jean-Marie wurden viele Fragen zu dieser Darstellungsform gestellt. Auf Bitten des Vorsitzenden Cornelius Rinne bewies der Bruder Schauspieler Gerhard Fehn, das es auch möglich ist, vermeintlich inhaltlich unstrukturierten Gedichten von Dada-Künstlern Form und Ausdruck zu verleihen. Ein absolutes Erlebnis, das viele Anwesende mit der Frage stehen lies, wie man überhaupt ein dadaistisches Gedicht auswendig lernen kann. Ein wundervoller Abend, der natürlich bei einigen noch einen Abschluss an der Hotelbar fand.

Der Freitag war dann recht eng getaktet, denn um 11:00 Uhr fand in den Räumen der „Kultion factory“ die Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorsitzenden und des Schatzmeisters statt. Anwesend waren 18 Pegasus-Brüder, da in diesem Jahr leider keine Schwester der Frauengroßloge angereist war, die ja auch Pegasusmitglieder werden können. Auch wenn die geplanten 2 Stunden nicht ganz ausreichten wurde zügig diskutiert und beschlossen. So ist ein Quartalsperiodikum mit dem Titel „ALATUM“ (geflügelt) auf den Weg gebracht worden, das den Mitgliedern und den Distrikten zur Verfügung gestellt werden soll. Ansprechpartner hierfür ist der Bruder Lars Heintel aus Celle. Pegasus hofft so auf viele neue geflügelte Worte.

Der bisherige Vorsitzende Cornelius Rinnen wurde von der Versammlung in seinem Amt bestätigt. Neuer Schatzmeister des Vereins wurde der als Kolumnist des Orientexpress bekannte Bruder Dennis Holewa. Er beging irgendwann den Fehler, eine Banklehre erfolgreich zu absolvieren und sich so für dieses Amt anzubieten.

 

 

Nach einer Mittagspause im Café und Restaurant „togather im Münchner Westend besuchten einige Teilnehmer das Museum Brandhorst in der Theresienstraße. Dort konnte man nicht nur die gleichnamige Sammlung bewundern, sondern auch zwei Sonderausstellungen. Zum einen wurde die neue Professorin der Münchner Kunstakademie Aleksandra Bircken mit Ihrer Arbeit vorgestellt, zum anderen konnte man eine Ausstellung von Cy Twombly sehen, in der unter anderem auch sonst völlig unbekannt plastisch Werke des Künstlers zu sehen waren. Der Pegasus-Vorsitzende war in der Ausstellung nicht zu bremsen und musste seine Sichtweise auf bildende Kunst und die Wichtigkeit für die Gesellschaft und die Persönlichkeitsbildung zum Ausdruck bringen. Dabei merkt man allerdings, wie sehr er für dieses Thema brennt.

Der Abend wurde eingeläutet durch eine Besuch in Münchens angeblich bester Pizzeria Mille Miglia“. Ein Aufenthalt, der von gutem Essen und guten Gesprächen geprägt war, der allerdings 2 Stunden länger dauerte als geplant. So schob sich der anschließende Vortrag über den Humor in der Freimaurerei durch Bruder Lars Heintel und auch die Uraufführung von Franck A. Holzkamps „Sonate in F“ nach hinten. Zum Glück war es diesmal keine öffentliche Veranstaltung und so konnte man zu später Stunde beides noch durchführen, um nach einem abschließenden Bier an der Hotelbar einen vollgepackten Tag zu beenden.

 

 

Den Programmabschluss des Pegasustreffen am Sonntag bildete eine vom Meister vom Stuhl der Haarer Loge Lux geleitete Tempelarbeit im Logenhaus Schwanthaler Straße. Die Regalia zur Arbeit stellte die Loge „Zur Kette“ bereit und musikalisch wurde das Zusammentreffen von Franck A. Holzkamp am Flügel begleitet.

Nach einem abschließenden Imbiss im „togather“ traten die 27 Teilnehmer die Heimreise mit der Vorfreude auf das nächste Treffen in Bad Homburg am Wochenende vor dem 3. Oktober 2022 an.