Die Freimaurerloge „Albrecht Wolfgang“ in Stadthagen und PEGASUS, der freimaurerische Verein für Kunst, Kultur und Kommunikation präsentierten vom 11. Juni bis zum 9. Juli 2017 die Ausstellung „Mon cher Comte“. Die Ausstellung zeigte Werke des in Stadthagen aufgewachsenen PEGASUS-Künstlers Cornelius Rinne und war Teil der Festlichkeiten zum 300jährigen bestehen der organisierten Freimaurerei.
Der Pegasus-Künstler Cornelius Rinne (61) geht mit dieser Ausstellung nicht den typischen Weg einer Einzelausstellung, sondern erarbeitet, neben dem Erstellen der Exponate, ein künstlerisches Gesamtkonzept. Die einzelnen Exponate treten in eine Beziehung zueinander und laden so zu einer Reise durch die Entwicklung der organisierten Freimaurerei in Deutschland ein. Hierbei steht nicht die historische Nachbereitung im Mittelpunkt, sondern der gefühlvolle Blick auf die Erlebnisse innerhalb der Freimaurerei und die emotionale Beziehung des aus Stadthagen stammenden Künstlers zu Schaumburg-Lippe.
Rinne sagte zur Ausstellung und seinem Konzept: „Am liebsten hätte ich noch den Geschmack von Steinhuder Aal-Brötchen, Zungenragout und Fleischgrütze in die Ausstellung einfließen lassen.“ Was aber auffällig ist, der Künstler schafft und spielt mit Symbolen, so tauchen in der Ausstellung ausser dem Porträt von Graf Albrecht Wolgang 4 weitere Porträts namhafter Freimaurer aus dem 18. Jahrhundert auf, die alle auch etwas mit Schaumburg-Lippe zu tun haben und die auch untereinander bekannt waren. Diese Porträts stehen so auch als Symbol für eine Lebensart, die sich in den letzten 300 Jahren stark weiterentwickelt hat.
Das Bild „Lichtgang“ hinter dem Environment „Land und Loge“. Die Säulen wurden von Sandra Schauer (Bückeburg) entworfen und von Thorsten Bolte (Bückeburg) ausgeführt.
Wie vieldeutig ein Symbol seien kann zeigt das auch gezeigte Vergissmeinnicht. Freimaurerei war in der NS-Zeit verboten. Somit konnte man sich auch nicht zu erkennen geben vermisste aber den starken Zusammenhalt unter Brüdern. Ausweg war es sich beim Winterhilfswerk, einer Einrichtung der Nazis, ein hölzernes Vergissmeinnicht zu kaufen und dieses am Revers zu tragen. So konnte in der sogenannten dunklen Zeit der Zusammenhalt erhalten werden. Unterdessen tragen deutsche Freimaurer dieses Zeichen um ihren Zusammenhalt, gerade auch mit den damals verfolgten Freimauren, zu demonstrieren. unterdessen findet das Symbol aber auch eine allgemeine Nutzung als Zeichen für an Alzheimer erkrankte Personen.
Die Aufforderung von Cornelius Rinne für die Ausstellung lautet daher: „Lassen Sie sich auf die Symbole ein, finden Sie Ihre eigene Haltung zu ihnen, gleichen Sie dann diese Haltung mit der anderer Menschen ab. So werden Sie zu Ihrem eigenen Verständnis finden und sind der Einstellung, die als das freimaurerische Geheimnis bezeichnet wird, auf der Spur.“
Spannend ist sicher auch, dass die gezeigten Bilder in unterschiedliche Arbeitsweisen entstanden sind. Neben Acryl-Gemälden werden auch Zeichnungen, Fotografien und digital erzeugte Grafiken ausgestellt.
Johann Gottfried Herder
„forgot me not“ — ein bedeutendes Symbol in der deutschen Freimaurerei.
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